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Shogatsu - japanische Neujahrs Dekorationen

Kagami mochi

Dies ist das wichtigste Fest in Japan, das Neujahr. Eigentlich wird diese Fest seit Jahrhunderten nach dem chinesischen Kalender gefeiert. Doch seit 1873 feiert ganz Japan, außer Okinawa, dies nach dem gregorischen Kalender. Doch ganz ist das originale Lunar Neujahr nicht vom Tisch, es wird jetzt das "kleine Neujahr" genannt und vielerorts in Japan ebenfalls gefeiert. 

In Japan hat jede Tradition soviele Regeln, es ist schwer diese alle aufzuzählen und vielleicht vergesse ich die eine oder andere oder aber ich kenne sie nicht. Trotzdem versuche ich diese hier aufzuzeigen und fange mit der Dekoration an.

Putzen des Hauses
Susuharai, gründliche Reinigung des Hauses und des Gartens.

Dekoration des Hauses
Oben ist Kagami mochi oder Reis Cake zu sehen und dies wird zur Dekoration im Haus genutzt. Z.B. im Wohnzimmer. Außerdem gibt es noch Kadomatsu und Shimekazari. Alles wird direkt nach Weihnachten, nachdem die Weihnachtsdekoration verstaut ist, aufgehängt.

Kagami mochi (siehe oben)
Kagami mochi ist eine typisch japanisches Neujahrs Dekoration und wird gewöhnlich im Haus eigenen Minischrein für den Neujahrs Gott aufgestellt. Es soll Glück und Reichtum im Neujahr bescheren. 
Kagami mochis wird von zwei Reiskuchen verschiedener Größe geformt. Der kleinere Reiskuchen wird auf den größeren gesetzt. Auf die Spitze setzt man eine daidai (japanische bittere Orange die ihren Ursprung im Himalaya hat). In einigen Regionen in Japan legt man auch ein Stück Konbu dazwischen um Vergnügen und Freude auszudrücken.
Daidai ist eine importierte Frucht und wird gewöhnlich mit Katakana geschrieben ダイダイ. Trotzdem gibt es ein Kanji für Daidai (橙) und wenn man Daidai mit einem anderen Kanji schreibt 代々 bedeutet dies "von Generation zu Generation". Die Orange bedeutet also das Fortdauern der Generationen und langen Leben. Die Reiskuchen symbolisieren das alte Jahr und das Jahr das vor uns liegt. Diese Dekoration symbolisiert das Fortdauern oder Bestehen der Familie in der Vergangenheit und in der Zukunft. 

Der Name hat auch eine weitere interessante Erklärung parat. Die Form der zwei Reiskuchen ähneln den runden Bronze Spiegeln die in der Muromachi Periode benutzt wurden. 

Die Dekoration wird bis Anfang Januar aufgehoben und am zweiten Samstag oder Sonntag im Januar mit der Hand zerteilt oder mit einem Hammer. Niemals mit einem Messer, denn dann würde man den Familienbund zerschneiden. Ein Shinto Ritual findet am 11ten Januar statt. Dies nennt sich Kagami Biraki (das öffnen der Spiegel). Ein weiteres wichtiges Ritual im Neuen Jahr. Danach wird der Reiskuchen gebrochen und gegessen. 

Kadomatsu


Diese werden (nach Weihnachten) rechts und links neben das Tor gestellt und symbolisieren Frau und Mann. Sie werden zur Begrüßung der Ahnen und der Ernte Götter aufgestellt. Kami (Gott im Shinto Glauben) können dort während des Jahreswechsel wohnen. Mitte Januar werden diese verbrannt um die Kami feizusetzen.

Shimekazari


Dies wird am Eingang aufgehängt und soll böse Geister davon abhalten das Haus zu betreten. Es ist eine Art Reinigung des Hauses. 

Der Strick ist aus Reisgras geformt und in der Mitte sind sorgfältig gefaltete Papierchen, die man Shime nennt, eingelegt. Den eigentlichen Strick nennt man in Japan shimenawa und diesen findet man an Shinto Schreinen und anderen heiligen Orten in Japan. 

Zusätzlich kann man Shimekazari mit anderen Symbolen dekorieren. Wie z.B. glücksbringenden Kanji und Bildern. 




Furoshiki - japanisch Geschenke verpacken!




Kurz vor Weihnachten verpacken wir viele viele Gaben für unsere Lieben und da ist mir der Gedanke gekommen, dass die japanische Art und Weise Geschenke zu verpacken wunderschön ist. Nun, ich bin nicht die Begabteste aber trotzdem habe ich ein paar Geschenke tatsächlich hübsch verpackt. Hier das Bild von den fertig verpackten Aufmerksamkeiten für meine Familie & Freunde. Allerdings sind diese Geschenke nicht alle Weihnachtsgeschenke, auch oseibo Gaben sind dabei. Dies sind Jahresende Geschenke, die man seinen Freunden, Bekannten und Mitarbeitern, kurz allen mit denen man ein Verhältnis hat schenkt. Wintergaben!




Hier ein Video, dass zeigt wie ich das blaue Geschenk verpacke. Einfach ein viereckiges Tuch auf den Tisch diagonal ausbreiten, die Box in die Mitte legen und die gegenüberliegenden Enden verknoten. Es gibt noch raffiniertere Ideen. Hier die einfachste Methode. Die rote Farbe bringt Glück in der chinesischen Kultur und das große Geschenk ist für eine chinesische Freundin. Weiß sollte man eigentlich nicht verschenken aber das Papier ist nicht ganz weiß sondern eierschalenfarbig, es erscheint auf diesem Bild als weiß, ist es aber nicht.




In diesem Video wird auf englisch der Ursprung von Furoshiki erklärt.





Hier erklärt jemand die japanische Methode Geschenke mit Papier diagonal einzupacken.



Ansonsten wäre noch dieses Video auf youtube zu erwähnen. Hier gibt es viele Anregungen:





Und hier noch die Wiki-Link in deutscher Sprache: http://de.wikipedia.org/wiki/Furoshiki

Kotatsu - der japanische Wintertisch



In einer meiner ersten Post habe ich darüber geschrieben, wie kalt es im Winter in Japan wird. Die Häuser sind so gut wie gar nicht isoliert. Nun um sich für den Winter vorzubereiten um es gemütlich warm im Huus zu haben treffe ich immer die folgenden Vorbereitungen. Ich hole unsere Kotatsu aus dem Schuppen und stelle sie auf. Dies ist ein Tisch mit dicker Bettdecke und Heizung. 




Zuerst legt man eine Heizdecke auf den Boden. hier auf dem Foto ist die Heizdecke grau.

Heizdecke regulierbar

Je nachdem wo man sitzt kann man diese Heizdecke kontrollieren und nur rechts oder nur links heizen.

Unter dem Tisch ist ein elektrisches Heizöfchen. Ich habe es extra angeschaltet, damit ihr sehen könnt wie sehr es glüht.

Heizung unter dem Tisch

Nun kommt der nächste Schritt. Ein Sitzkissen oder eine Kissenbank ... Diese kann man dünner oder dicker kaufen. In unserem Fall eine flauschiges mitteldicke Kissenbank.




Danach kommt der nächste Schritt. Das Auflegen der Decke, eine Steppdecke in unserem Fall. Es gibt verschiedene Ausführungen. Mir hat diese am Besten gefallen. Denn ab und zu kleckert man und diese Decke muß dann einfach zu waschen sein. 




Zum Schluß legt man die Tischplatte auf.


Danach kann man den Tisch dekorieren wie man gerne möchte.


Im Knie oder sitzen ist es nicht so einfach ein westliches Menü zu essen, daher serviere ich überwiegend japanische Gerichte im Winter. Sobald es wärmer wird, hole ich unseren westlichen Wohnzimmer Eßtisch aus dem Winterquartier und decke den Tisch dann überwiegend in typisch deutschen Art. 

Im Winter versammeln wir uns alle an diesem Tisch. Keiner sitzt gerne in seinem kalten Zimmer. Hier noch ein weiteres schönes Foto von einem anderen Blog.