Abel Tasman National Park (1942 gegründet) ist bekannt für seine goldenen Strände, Granitfelsen und dem weltberühmten Abel Tasman Küsten-Wanderweg. Durch das mildes Klima ist dies ein guter Ort, zu jeder Zeit des Jahres diesen zu besuchen.
Der Park ist einer der schönsten Plätze in dieser Welt. Allerdings kommt diese Feststellung mit einer Bedingung: "Vorausgesetzt, dass Wetter spielt mit und ihr besucht diesen Park nicht wie wir Ende Dezember, sondern ein bisschen später, vielleicht Februar / März." Genaue Angaben kann ich leider nicht machen aber unsere Gastgeber meinten, dass dieser Zeitraum ihrer Meinung nach die schönste Zeit ist. Mit Sicherheit ist dies kein guter Ort um diesen das ganze Jahr über zu besuchen.
WANDERN - 29. DEZ. BIS 01. JANUAR 2014
Am 1. Januar 2014, an dem 80% der Rest der Welt seinen Krater ausschläft, lief meine Familie und ich am Strand des Abel Tasman im Regen und in Begleitung von Blitzen zitternd und bibbernd Richtung Totaranui in der Hoffnung ein Wassertaxi zu erreichen. Seit 4 Tagen hatten wir keine Handy Verbindung und waren von der Aussenwelt abgeschnitten, die versprochenen kalten Duschen in irgend einer Broschüre gab es nur via monsumartigen Regenfällen und Mülleimer gab es auch keine. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass jemand aus Spass mit einem Eimer voll Wasser hinter einem Baum stand und diesen über mich goss. Mein Mann glaubte mir vor unserer Abreise nicht, dass es keine Möglichkeit geben wird Bier oder sonst irgend etwas unterwegs zu kaufen.
Die letzte Nacht verbrachten wir auf einem Zeltplatz, der den wohlklingend Namen Waiharakeke trägt und von einigen Backpackern in Blogs als "fully sheltered" beschrieben wurde, ohne Trinkwasser und Zugang zu alkoholischen Erfrischungsgetränken. Bei der Buchung dachte ich mir, dass dies ein wunderbarer Ort sein wird, den Sonnenaufgang 2014 zu erleben. Man kann sich irren! Was wohl gemeint war ist, dass der Zeltplatz mit Bäumen rundherum bepflanzt ist und nur bei wirklich schlechten Wetter kann man den Zeltplatz mit nassen Füssen erreichen.
Unsere Wegbegleiter waren Greenpeace Aktivisten, Amerikaner und zwei Franzosen die sich ebenfalls verirrt hatten und freizügig über ihre Tätigkeit in einem französischen Atomkraftwerk Auskunft gaben. Dies führte dann zu erheblichen Meinungsunterschieden innerhalb der Trinkgemeinde im Verlaufe des Abends. Die anderen vier Zelte waren von Wandernden die wohl gleich nach Ankunft in einen Tiefschlaf fielen und wenig zur allgemeinen Unterhaltung beitrugen. Wir dagegen hatten das große Glück direkt neben den Greenpeace Aktivisten zu zelten. Die allerdings etwas verhalten auf meinen japanischen Ehemann reagierten und ich übertreibe hier nicht. Die Herren untersuchten unsere weggeworfenen Pistazien Nussschalen genau und kamen zum Entschluss, dass dies Mandeln waren und keine Gefahr für die Umwelt darstellten. Hier ein Blick aus unserem Zelt am 1. Januar:
Unsere viertägige Wandertour auf einer Google Karte sieht das dann so aus:
Unser 4-Tages Ausflug endete nicht in Awaroa, doch die Google Karte zeigt keine Gezeiten-Wanderwege an. Wir sind bis Totaranui gekommen.
VORBEREITUNG
(Diese Liste ist nicht vollständig)
1. Informationen vom
Department of Conversation einholen.
2,
Abel Tasman Broschüre herunter laden.
3. Hüttenplätze buchen oder wie in unserem Fall Zeltplatz buchen für die gewünschte Zeit. Im Sommer sind die Hütten meistens ausgebucht. Falls es keine Hüttenplätze gibt, dann lieber nur für einen Tag zelten einplanen, da es vorkommen kann, dass es an allen 5 Tagen regnet. Dies ist eine hervorragende Alternative. Ein Wassertaxi bringt einem z.B. nach Anchorage und man läuft tagsüber nach Bark Bay und lässt sich dort wieder abholen oder das Gepäck hinbringen.
4. Ausrüstung:
a Wie in meinem Artikel "Richtig kleiden in Neuseeland" als Grundlage nehmen und zusätzlich
b Taucherschuhe für den Gezeitengang mitnehmen.
c Wanderstiefel, obwohl viele sagen, dass man hier mit Flip Flops oder barfuss laufen kann, davon
würde ich dringend abraten. 1. Wegen der Sandfliegen, wir sind so zerstochen, unglaublich. 2.
Wegen des unberechenbaren Wetters.
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Sandfliegen-Bisse |
d Lange Hosen oder guten Schutz gegen Mücken- und Sandfliegen-Stiche/Bisse. Schwimmsachen
trocknen schnell und sollten es Bermuda Shorts sein, eignen diese sich hervorragend zum Wandern
am Meer. Bei Hitze ist es einfach sich schnell abzukühlen und bei Kälte zieht man sich eine
wärmende Jacke darüber, da die Beine selten beim Wandern frieren.
e Regencape das über den Rucksack geht. Meine teure Gore-tex Regenjacke hat komplett versagt.
1 Stunde Stadtregen kein Problem aber 4 Stunden durch den Abel Tasman ging gar nicht.
Natürlich kann es an falscher Pflege liegen aber von 3 Jacken haben 2 versagt und die die
funktioniert hat ist keine Gore-tex sondern irgend was anderes von Macpac.
f Jemanden mitteilen wohin man geht. Die Meldemethode die auf der Department für
Conversation Webseite angeführt ist, ging für uns nicht, da ich nur einen Kontakt in Neuseeland
habe. Hier benötigt man allerdings 2-Kontakte. Unheimlich wichtig, da immer wieder Wanderer
in Neuseeland ums Leben kommen. Fast täglich gibt es Nachrichten über Verunglückte.
g Auf manchen Zeltplätzen gibt es kein Trinkwasser und das Wasser, das aus dem Hahn kommt
muss abgekocht werden. Ebenfalls enthalten: Blätter und Tierchen! Also vorher in Erfahrung
bringen.
h Müll muss mitgenommen werden. Was sehr negativ ist, da vieles in den Büschen landet.
i Es gibt keine Trockenplätze für durchnässte Tramper. Was besonders schlecht für durchnässte
Kajak Touristen ist, da diese bis zu ihrer Abholung an einem evtl. sehr windigen Ort aushalten
müssen. Wanderer dagegen können ihr Zelt schnell aufstellen. Auf manchen Zeltplätzen gibt es
Küchen, die ein wenig Schutz bieten.
j Verpflegung für alle Tage mitnehmen, plus einen Tag mehr.
k Die Wassertaxi Zeiten und Anlaufstellen gut einprägen, falls die Wanderung abgebrochen
werden muss wegen schlechten Wetters (so wie in unserem Fall).
l Warme Schlafsäcke und Iso-matte!
m Fotokoffer für die Kamera! Damit diese auf keinen Fall nass wird.
1. TAG
VON MARAHAU NACH ANCHORAGE
Vorgabe: 12.4km, 4Std.
Sonntag morgens sind wir bei schlechten Wetter in Marahau los gewandert. Trotz Regen starteten wir voller guter Laune. Mein Großer hatte zu allem Überfluss seine neue Regenjacke Zuhause vergessen und warf sich nun eine Notjacke übers Haupt. Sein kleiner Bruder hatte sich ein Überlebens-Set bei Kathmandu gekauft, darunter auch ein Regencape!
Eine Holzbrücke hilft beim ersten Gezeiten Gang die Mündung des Marahau Flusses und verschiedener Bäche zu überqueren. Die Sicht auf die Fisherman Insel ist ungestört. In der Broschüre wird dies als Marahau Damm (causeway) beschrieben. Kurz danach geht es in in den
gemäßigten Regenwald, der direkt an das Meer grenzt und ich immer dachte, dass dies dann Mangroven Wald heisst aber nein, der südlichste Mangroven Wald liegt auf der Nordinsel von Neuseeland, man lernt nie aus. Die ersten Kanuka Bäume tauchen auf. Kanuka wird auch als Teebaum bezeichnet und dies wird als Öl weltweit verkauft.
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist, dass in diesem Regenwald irgend wann einmal keine oder fast keine
Vogelstimmen zu hören waren. Ratten und Hermeline oder auch Marder genannt fressen mit Vorliebe Vogeleier. Dieses Schild empfing uns am Eingang:
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Diese Fallen sind an vielen Wegen aufgestellt. |
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Abel Tasman Küsten-Wanderweg von Marahau bis Anchorage Hut |
Die Bäume auf diesem Bild sind schwarz von Blitz Einschlägen. Davon gab es viele! Wir haben nur 3 Std. für diesen Weg bei vollen Marschgepäck gebraucht. Der Pfad war stellenweise sehr breit und gut begehbar. In Anchorage war die Bucht fast so dicht beankert wie beim Formel 1 Rennen in Monaco.
Zum Abend hin kam die Sonne kurz zum Vorschein, so dass wir Zeit hatten unsere Sachen ein wenig zu trocknen. Wir kochten unseren mitgebrachten Reis (der etwas schwer im Gepäck ist) und Miso Suppe in der offenen Küche, dazu gab es eine Dose Thunfisch! Trinkwasser gab es hier direkt aus dem Hahn! Zum Abschluss des Tages machten wir einen Mini-Rundgang am Strand und Zeltplatz. Überall hingen Sachen zum Trocknen. An den Toiletten, in der Küche, unter Bäumen und auf der Wäscheleine direkt vor unserem Zelt. Wir gingen früh zu Bett.
Über Nacht regnete es und es war sehr kalt. Unsere Wüstenschlafsäcke aus Dubai waren zu dünn, unsere Isoliermatten waren aber super!
2. TAG
VON ANCHORAGE NACH BARK BAY
Vorgabe: 12.1km, 4Std. oder Gezeiten-Gang mit nur 8.4km in 3Std.
Morgens wurden wir von äußerst selbstbewussten Weka Vögeln geweckt, die laut den neuen Tag um 5.30 Uhr begrüßten und bei jedem mal kurz vorbeischauten, mit nochmaliger lauter Begrüßung! Fast so früh wie ein Hahnenschrei, nur mit persönlicher Vergewisserung, dass auch ja alle wach sind! Zum Frühstücks gab es einen Apfel mit einem Müsli Riegel. Ein paar Wanderer beschwerten sich, dass sie unter einem Baum schliefen, der von äusserst geschwätzigen und spät zu Bett gehenden Vögeln bewohnt wurde, wahrscheinlich Nachteulen! Wir hatten Glück, entweder schiefen wir zu tief oder aber unser Baum war noch unbewohnt …
Die Wettervorhersage für diesen Tag stand am weißen Brett in der Küche. Sonnig mit gelegentlichen Regenschauern. Wir starteten bei bewölkten Himmel ohne Regen gegen 8.30 Uhr.
In der Broschüre wird eine 47m lange Hängebrücke beworben und zwar so, dass der Leser davon ausgeht, dass diese Brücke nur zu sehen ist, wenn man den Flut-Gezeiten-Pfad nimmt. Wir dachten uns, dass dieser Umweg es wert ist. Nun, die Hängebrücke liegt am anderen Ende des Tagesmarsches und wir hätten auch bei Ebbe den kürzeren Weg nehmen können.
Zuerst ging es am Strand entlang um dann einen steilen Berg hinauf zu wandern. Von dort gab es diesen Ausblick auf Anchorage und Torrent Bay.
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Torrent Bay - Anchorage |
Auf diesem Wanderweg gibt es auch eine Abzweigung zu Cleopetra`s Pool. Der Pfad ist hervorragend beschildert und es ist fast unmöglich sich zu verirren. Meine Kamera ist vom Vortag beschlagen weil ich sie nicht in einem ordentlichen wasserfesten Koffer verpackt habe.
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Wegweiser im Abel Tasman National Park |
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Von Anchorage nach Bark Bay, oben links Cleopetra`s Pool |
Natürlich fing es wenig später wie aus Eimern zu regnen an. Es war viel schlimmer als wie am Vortag und der war schon entsetzlich! Kurz nachdem wir an unserem Ziel nach fast 5.5 Std. in Bark Bay ankamen schien die Sonne. Die überdachte Küche des Zeltplatzes war mit frierenden Kajakern besetzt. Dicht an dicht standen sie dort um sich vor Regen und kaltem Wind zu schützen. Uns blieb nichts anderes übrig als unser Zelt im Regen aufzustellen. Am Strand breiteten wir alle unsere Habseligkeiten später bei Sonnenschein zum Trocknen aus.
Den Rest des Nachmittag und Abend genossen wir und sonnten uns, spazierten hin und zurück am Strand. Später kochten wir japanischen Reis mit Miso Suppe und an diesem Abend Cornbeef aus der Dose, das mit Soja Sauce gewürzt wurde.
Auch an diesem Abend fielen wir gegen 21.00 Uhr todmüde ins unseren Schlafsack.
3. TAG
VON BARK BAY NACH AWAROA & WAIHARAKEKE
Vorgabe: 11.4km, 4Std. und Gezeiten-Gang
Der Tag fing mit einem wunderschönen Sonnenaufgang an und heute starteten wir ein wenig später gegen 9.00 Uhr.
Der schönste Tag dieser Wandertour. Fantastisch!
In der Broschüre wird kaum erwähnt wie toll dieser Pfad ist. Auf den Wegweisern des Parks wird nicht Awaroa als Ziel angegeben, sondern Onetahuti. Dieser Strand ist traumhaft schön und liegt direkt am Meeres-Schutzgebiet und der Tonga Insel. Sagenhaft!
Die Bilder sprechen Bände:
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Oben rechts: Tonga Meeres-Schutzgebiet, Onetahuti Strand, Brücke über Flussmündung, Marschland |
Mein Mann hatte auf einmal die Idee, dass es in Awaroa einen Convini geben muss, da dort eine Straße hinführt. Tatsächlich gibt es in Awaroa ein Café, dass allerdings einen Umweg von 1 Std. beinhaltet. Aus diesem Grunde sind wir nicht dorthin gelaufen. Später haben wir diese Entscheidung bereut, da wir erwarteten, dass es weitere Geschäfte in Awaroa oder am Awaroa Hut gibt. Das war nicht der Fall. Trotzdem war dies unser schönster Tag dieser Tour.
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Awaroa & Tidal Crossing |
Wir brauchten ca. 1 Std. um zu unserem Zeltplatz, Waiharakeke, zu gelangen. Abends breiteten wir unsere Iso-Matten im Rechteck neben unserem Zelt aus und kochten wieder Reis, diesmal mit ungereinigten Wasser. Nun ja, ihr habt die Einleitung bereits gelesen.
4. TAG
VON WAIHARAKEKE NACH TOTARANUI
Vorgabe: 1 Std.
Schwarzer Himmel zum Frühstück. Die Kälte der Nacht liess mich nicht schlafen und ich war pünktlich zum ersten Regenschauer hellwach. Dies war so gegen 5.00 Uhr. Meine Moral war am Boden. Nicht mal den Sonnenaufgang konnte man sich anschauen. Wir packten unsere Sachen im Zelt und hofften darauf, dass sich das Wetter noch besserte. Gegen 8.00 Uhr brachen die Amerikaner im Regen auf. Um 9.00 Uhr machten wir uns auch auf. Das Wetter hatte sich verschlechtert. Wir wollten nicht mehr bis Whariwharangi Bay und hofften darauf, dass wir einen Bus oder ein Wassertaxi rechtzeitig erreichen konnten. Falls nicht, dann müssen wir bis Whariwharangi Bay laufen.
Als wir vom Zeltplatz marschierten, mit trockenen Füßen, mussten wir gleich am Ausgang durch eine Art Fluss, der sich auf dem Weg zum Meer hin gebildet hat, durchlaufen, damit waren die trockenen Füße nass. Wunderbar, dass fing schon hervorragend an. Ausserdem fing genau in dem Moment in dem wir los spazierten der Regen erst richtig an und eisig kalter Wind. Was gerade bei Regenjacken die nicht funktionieren schrecklich ist. Erst ging es einen Berg rauf und ich spürte jede Blase an meinen Füssen, mein Rucksack wurde auch immer schwerer von der Nässe und es war gar nicht daran zu denken die Kamera rauszuholen. Daher gibt es auch keine Bilder. Das nächste Mal nehme ich eine Unterwasserkamera mit.
Irgendwann ging der Wanderpfad zum Meer hinunter und wir mussten über große Steine klettern. Wir standen für einen Moment da und glaubten unseren Augen nicht zu rauen. Ein tobendes Meer mit meterhohen Wellen die bis an die Steine reichten. Wie sollten wir da jemals lebend durchkommen. Wir waren ernsthaft besorgt, ob das Meer uns nicht hineinreisst. Ausserdem fing es nun noch zu donnern an und ein riesiger Blitz erhellte den schwarzen Himmel. Das aber interessierte meinen japanischen Ehemann, der am Anfang unserer Wandertour noch ständig bei kleinen Steinen - sei vorsichtig - rief, überhaupt nicht. Er wollte den Bus erreichen mit oder ohne Verlusten, egal! Also stapften wir am Strand entlang, begleitet vom Grollen und Blitzen des Himmels. Die Wellen versuchten uns bei jedem Schlag zu erreichen und es gelang ihnen. Nach einem aufregenden Strandgang bei schlechten Wetter, der in der Broschüre nur mit Sonnenschein wiedergegeben ist ging es einen steilen Bergpfad rauf. Der kürzere Gang um den Felsen herum musste wegen eines Erdrutsche geschlossen werden und wir durften den sicheren und längeren Pfad nehmen, der mit Bäumen, in denen der Blitz eingeschlagen war, gesäumt war. Mein Mann ist im Stechschritt den Berg hinauf. An jeder Weg-Biegung stand eine Rattenfalle. Dann ging es endlich wieder den Berg runter. Wir hörten ein Boot, eine Fähre. Wir fingen an fast zu rennen und auf einmal blieb mein Mann abrupt stehen und wir liefen alle hinten auf, wie bei einer Autokarambolage. Er rief laut: "AUTOS"
Ernsthaft, wir waren die glücklichsten Menschen der Welt. Auch hörten die Blitze und der Donner jetzt auf. Auf einer breiten weissen Strasse marschierten wir zur Touristen Informationsstelle. 2 Telefonzellen standen dort. Mein Mann wollte zur Information, ich aber sah einen Katamaran am Strand liegen und marschierte mit winkenden Armen darauf los. Meine Familie hinter mir her. Wir hätten jeden Preis bezahlt. Das Schiff ging nach Appletree Bay, 1 Std. Fussmarsch von Marahau entfernt. Egal, die 1 Std. würden wir auch noch schaffen. Wir stürzten regelrecht auf das Schiff und standen dort ungläubig an Deck. Auf einmal hörten wir Rufe von einer kleinen Nussschale die neben unserem Schiff wild in den Wogen hin- und her-schaukelte. Jubeln und Jauchzen. Die Leute mit den größten Rucksäcken! Das waren wir!? Auf dem Schiff standen die beiden Amerikaner vom letzten Campingplatz und freuten sich uns auch hier zu sehen. Jubel! Dann las ich, dass deren Wassertaxi direkt nach Marahau zurück ging. Sofort rannte ich vom Schiff und war in Null Komma Nichts auf der Nussschale.
Das Meer war wild, der Wind eisig und das Boot ging rauf und runter. Mein Kleiner war grün mit blauen Lippen im Gesicht. Wir legten in verschiedenen Buchten an und das Boot wurde immer voller. Einige verzweifelte Wanderer konnten nicht mit. Viele wollten weg, manche konnten keinen Platz mehr auf unserem Boot bekommen und mussten warten. Unser Bootsmann vermittelte einer französischen Familie, die mit einem Kleinkind unterwegs waren, dass das Wetter besser wird und sie könnten von Torrent Bay bis Anchorage laufen. Viel Glück, dachte ich mir, schaut mal in den Himmel! Ich wollte es mir mit dem Bootsmann nicht verscherzen auch die anderen Insassen sagten nichts, an ihren Gesichtern konnte man aber ablesen was sie dachten. Der Bootsmann wollte nur Platz schaffen.
2. Std. später sassen wir im Boot auf Marahau Hauptstrasse, gezogen von einem Traktor der uns zur Kasse brachte. Sogar unsere Hände liefen schon blau an. 10 Minuten später sassen wir in unserem Auto.
Erst nachdem wir über den Berg von Marahau kamen hatte ich wieder Handy Verbindung und ich konnte bei einer Pension anrufen, ob Platz frei ist. Ja! Wir fuhren nach Motueka und kauften Alkohol, Käse, Wurst, Brot und ganz viel Schokolade.
Silvester wurde von uns nachgefeiert! Ein unvergessliches Silvester 2013/2014!
FROHES NEUES JAHR AN ALLE MEINE LESER!
XOX
Martine