Kaka Hill! Wandern in Neuseeland!

Lake Coleridge from Kaka Hill

Wandern in Neuseeland!

Wusstet ihr, dass verschreckte Kühe Durchfall bekommen? Nun das habe ich auf meinem ersten Wandertrip gelernt….

Alle gehen wandern und nun auch wir. Eigentlich heisst es hier TRAMPEN. Da wir wenig Ahnung haben und neu im Land sind, dachten wir, dass es das Beste sei einem Wanderclub aus der Region beizutreten.  Noch sind wir nicht Mitglieder aber auf dem besten Weg dahin. Online können sich auch Nicht-Mitglieder verschiedenen Ausflügen anschliessen. Der Christchurch Tramping Club bietet diverse Trips in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Auf dieser Link gibt es einen Überblick der anstehenden Touren:


Das tolle daran ist, dass selbst Touristen teilnehmen können.

KAKA HILL

Leicht bis mittelmäßig habe ich mir ausgesucht. Der Club trifft sich regelmäßig Mittwoch Abend um die vergangenen Touren zu besprechen und hier und da gibt es auch Vorträge. An einen dieser Abende haben wir teilgenommen und dort wurden wir darüber informiert, was wir alles für eine Tagestour mitbringen müssen. Genau wie in meinem Artikel "Richtig kleiden in Neuseeland" plus Wanderstiefel und Verpflegung und…….(die hatten wir nicht mit) Wadenschützer oder lange Hosen, da wir durch Buschland und hohes Gras wandern werden, welches die Haut total zerkratzen kann. Hier ein Beispiel für so ein gemeingefährlichen Grasbüschel:

Golden Speargrass oder Aciphzlla aurea

Auf Wikipedia gibt es nicht viel über diese Pflanze zu berichten, nur der lateinische Name ist erwähnt und es gibt keine deutsche Übersetzung. Auf jeden Fall sollte man hier nicht reinfallen …. a u f  g a r  k e i n e n  F a l l. Das sind Sperre, wie der Name schon sagt… und diese Büschel stehen überall auf Kaka Hill.
Kaka Hill liegt zwei Stunden westlich von Christchurch und die Fahrt führt ausschließlich durch  die Canterbury Ebene. Zum Schluss geht es einer Schotterstraße entlang, vorbei am Georgina See.





Google Karten eignen sich gut für den Straßenverkehr aber wenn es um das Wandern geht, gibt es bessere Karten. Klickt auf die untere Karte. Auf dieser Webseite gibt es viele Wanderrouten zu entdecken. Die gestrichelte Linie zeigt unsere Route über Kaka Hill an. Der Hügel ist knapp 1000m hoch.



UNSERE TOUR IN DER ALTEN HERREN GRUPPE

Wir sind mit zwei Autos von Christchurch aus gestartet. Insgesamt gab es 10 Teilnehmer. Eine junge Französin ist bei uns mitgefahren. Gewöhnlich trifft sich die Gruppe um 8.00 Uhr morgens an einem vorher ausgemachten Treffpunkt und fährt dann gemeinsam zum Ziel. Die zweistündige Fahrt war sehr unterhaltsam. H. aus Paris ist bereits seit geraumer Zeit in Neuseeland und konnte viel berichten. Sie war erst vor drei Tagen in CC angekommen und sass nun bei uns im Auto um Wandern zu gehen, sensationell!

Über Zäune klettern

Zuerst mussten wir über einen Zaun klettern um danach an total verschreckten riesigen Kühen vorbeizulaufen. Eine Kuh warf den Kopf von rechts nach links, wie beim Tennis und ihre Augen schielten total …. 

Vorbei an verschreckten Kühen …. um danach hinter her….

Nun lernte ich was NEUES, Kühe die verschreckt sind kriegen Durchfall und mit Dornenbüschen rechts und links vom Pfad gab es kein daran vorbei laufen, nein, mitten durch! Ich habe bereits nach den ersten 20 m die Sicht auf die Truppenspitze, angeführt von einem älteren Herrn, der so um die 70zig ist, verloren. 45 Minuten später wurden wir, d.h. meine Familie die mich den Berg raufzog von einem Bergführer dazu aufgefordert doch abzukürzen und den Berg gerade hochzuklettern, da wir so weit hinter der Truppe waren. Also nicht in gemütlichen zig-zag Linien den Berg hoch, nein, strak bergauf. Vorbei an Schaf-, Kuh- und Kaninchen Puh Puh und verendeten Schafen, jawohl. Ich habe noch nie ein totes Schaf gesehen und nun dass, eins, dass irgendwann vor zwei Wochen gestorben ist. Dann noch eins und noch eins. Trauma! Irgendwann habe ich nur noch Sternchen gesehen und mir war schlecht vor Anstrengung. Ausserdem durfte ich diese spitzen Grasbüschel bloss nicht aus den Augen verlieren, denn wer will da schon reinfallen. 

Endlich waren wir auf der Spitze angekommen …. aehm, nein, alle warteten nur auf …. mich. Natürlich habe ich mich entschuldigt und angeboten, dass ich zurück zum Auto gehe … leider haben alle abgewunken und ich musste weiter klettern. Zwischendurch gab es dann eine wunderschöne Aussicht auf Lake Coleridge & Mount Olympus (nord-westlich von Kaka Hill)

Lake Coleridge

Mount Olympus

Von Kaka Hill habe ich kein Foto aber von allen anderen Bergen drum herum …. auch kenne ich jetzt jeden beim Namen …. Irgendwie sehen alle so kahl aus.

Black Hill Range - view from Kaka Hill

Wir haben zwei Pausen gemacht. Bei der ersten Pause war mir so schlecht von der Anstrengung, dass mir meine Bento Box nicht schmeckte und ich nur einen Müsliriegel ass. Zu dem Zeitpunkt wollte ich nach Hause. Mein Ältester meinte auch, dass er das nächste Mal nicht mit kommt, er geht lieber fliegen. Leider war das Wetter bestens und somit gab es keine Ausreden umzudrehen. Bei der zweiten Pause waren wir endlich auf der Spitze von unserem 1000 m Hügel angekommen. Lockere Steine, Sperrgrass, Kaninchen Puh Puh …. überall und natürlich die sagenhafte Aussicht. Die Büschel sehen schön aus aber wenn man sich diese als messerscharfe Klingen vorstellt, dann ist das Ganze nicht mehr so toll. Doch etwas ist anders als in irgend einem anderen Land, dass ich jemals besucht habe: Die Farben! Es gibt soviel verschiedene Grün-Stufen, magisch traumhaft!

Mount Hutt Range & Rakaia Fluss


Abstieg

Nach einer ziemlich langen Mittagspause kam plötzlich schlechtes Wetter auf. Ach was sag ich, ein bisschen Nieselregen, wirklich nichts aufregendes. Kein Wind, also okay! Doch für einen Abstieg ist das nicht so cool. Gott sei Dank hörte der Regen ein paar Minuten später wieder auf. Das Bild von Mount Hutt Range zeigt das Wetter ein wenig. 

Die alte Herren Truppe ist dann im Sturzflug den Berg runter und selbst hier konnte ich nicht mithalten, obwohl ich mir alle Mühe gab. Ich bin fast gejoggt. Selbst meine Jungs empfanden dies als etwas zu schnell. Sie sind schon öfters mit ihrem Onkel und den Grosseltern in der Schweiz gewandert und dort gehen sie immer langsam. Hier sind wir über lose Steine, keinen Pfad und mitten durch eine Speer-Grasbüschel Wiese Berg runter gerannt. Vielleicht sehen wir dies in ein paar Monaten anders aber diesmal war es wirklich sehr schnelles Wandern oder Laufen für uns. 

Neuseeländer sind sehr unterhaltsam und es wird einem nie langweilig. Wir hatten super Unterhaltung. 

Für meinen kleinen Sohn war der Abstieg besonders hart, da er Probleme mit seinen Knien hat. Er hat eine Krankheit die eigentlich selten ist aber für seine Altersgruppe häufig: Osgood-Schlatters Desease. Das verwächst sich mit der Zeit und eigentlich hatte er keine Probleme mehr aber bei dieser Tour schon, da es wirklich steil war.

Die letzten Meter gingen durch einen Grashang und es fing wieder zu regnen an. Dadurch wurden die Steine, die unter dem Gras versteckt waren, und die ausgewaschenen Wasserpfade glitschig. Zum Schluss standen wir alle im Regen und warteten auf unser Auto. Wir hatten ein Auto am Anfang des Wanderweges abgestellt und ein Anderes am Ende.

Lake Georgina



Abschluss

Zum Abschluss trafen wir uns in Harorata und tranken Kaffee, Tee und heisse Schokolade. Jeder, der bei einem Anderen mitgefahren ist, musste 18 Dollar bezahlen und alle Nicht-Mitglieder 5,- NZD an den Club. Zum gleichen Zeitpunkt sang jemand life im Café. Dies war eine angenehme Überraschung nach all der Natur. Dies war ein schöner Tagesabschluss!

Wir waren so groggy!

Unser Gruppenleiter ist diese Strecke erst zum zweiten Mal gewandert und ich glaube daher, dass diese Bilder weniger verbreitet sind im Internet. Kaka ist ebenfalls ein Maori Wort und bezeichnet eine Art von Papagei. Auch wird ein Busch so bezeichnet.

XOX
Martine 

Akaroa Neuseeland



Ist ein Wort aus der Maori Sprache und heisst langer Hafen. Dieser Ort liegt ungefähr eine Stunde Autofahrt von Christchurch entfernt. Auf der Landstrasse Nr. 75 geht es erst Richtung Süden, dann schliesslich östlich in Richtung Meer. Durch die Ebene von Canterbury, vorbei an den Seen Ellesmere und Forsyth, langsam hinauf in die Berge auf einer befestigten Strasse, die teilweise ohne Leitplanken für aufregende Momente sorgt. Am höchsten Punkt der Straße steht ein Restaurant mit dem wohlklingenden Namen "Hilltop", dass zum Halt einlädt. Von dort gibt es einen wunderschönen Ausblick auf den langen Akaroa Hafen.




Vom Hilltop Restaurant geht es auf einer Serpentinen Straße hinunter zur Bucht, entlang des Meeres vorbei an kleinen Siedlungen. Jede Bucht hat seinen eigenen Namen: Barry Bay, Duvauchelle Bay, Robinsons Bay, Takamatua Bay und schliesslich Akaroa. 




Akaroa ist ein klitzekleiner Ort mit knapp 800 Einwohnern, dieser wird in den Sommermonaten mit Besuchern überschwemmt. Die Farbe des Meeres kann  mit der Farbe des Meeres in Fidschi verglichen werden. 




Entlang der Hauptstrasse liegt das Büro der Tourist Information. Dahinter führt eine kleine Straße direkt zum Anlegesteg. Von hier startet ein neues Abenteuer Neuseeland; Seeleben! Auf dieser Internet Seite ist ein solches Überangebot, dass es nicht noch einmal erwähnt werden muss:



BOOTSAUSFLUG

Wir sind mit Tony & Cynthia Muir Scenic cruises hinaus auf das Meer: www.coastupclose.co.nz






Hector Delfine


Diese Delfine gibt es nur in den Gewässern von Neuseeland und sie gehören zu den kleinsten Vertretern der Wale. Sie sind sehr schnell und weniger verspielt wie die Delfine, die wir im Oman gesehen haben, zumindest waren sie an unserem Besuchstag nicht verspielt.




Neuseeländischer Seelöwe






Bei unserem Ausflug haben wir Hector Delfine, Seelöwen, einen Albatros und Tüpfelscharben beobachtet. Auf den Bilden ist schön zu erkennen, dass das Wetter so variierte von Sonnenschein zu Nebelschwaden. Unser Kapitän verteilte Wind- und Regenjacken.


WANDERN

Rund um Akaroa gibt es wunderschöne Wanderwege. 



Akaroa hat den WAU FAKTOR!

XOX
Martine

Richtig kleiden in Neuseeland!



Wir sind seit Mitte Juli in Neuseeland und fast jeder Tag hat vier Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Es gibt nicht den richtigen Wintermantel oder den richtigen Übergangsmantel in Neuseeland. Hier kleidet man sich für alle Jahreszeiten, in Schichten (layer), jeden Tag, jedenfalls in den vergangenen 5 Monaten war dies für uns der Fall. Unsere Bäume im Garten sind auch ganz durcheinander und lassen ihre Blätter das ganze Jahr über fallen. Meine Tips sind nur für den Alltag gedacht.

Vier Jahreszeiten (Japan)


Verwirrend ist es, wenn mitten im Winter (Juli) Leute im Einkaufszentrum oder beim Arzt barfuss auftauchen und man selbst in dicken Winterschuhen daneben steht. Entweder sind sie besonders abgehärtet oder haben kein Geld. Bisher bin ich noch nicht dahinter gekommen.

Morgens geht man aus dem Haus und es ist super kalt, Mittags ist Sommerhitze und Nachmittags wird es wieder kühl. Abends ist es wieder super kalt. Regen ist absolut unberechenbar. Wir setzen uns bei strahlendem Himmel ins Auto um in 10 Minuten am Strand zu sein und dort regnet es plötzlich. Dem Wetterbericht zuzuhören nützt wenig, die haben auch keine Ahnung, dass liegt wohl an den begrenzten Wetterstationen im Land. In Japan konnte man die Uhr danach stellen, wenn dort angesagt wurde, dass es um 16.00 Uhr in Shinjuku regnet, dann regnete es um Punkt 16.00 Uhr. 

Ich liebe Fashion und gehöre zu den Frauen die auch zum Barbecue in Stöckelschuhen auftauchen. Nun, dass hat sich in den letzten 5 Monaten geändert, leider. Wir spielen sogar mit dem Gedanken einem Wander Club beizutreten, da das Unterhaltungsprogramm in Christchurch etwas begrenzt ist um es vorsichtig auszudrücken. 

Meine Familie ist eine Stricker Familie. Wir haben Troyer für Seemänner und die deutsche Bundeswehr hergestellt. Mein Bruder ist Stricker! Niedlich oder? Daher tendiere ich mehr zu Naturfasern und althergebrachtes, es lässt sich darüber streiten, ob Wolle oder Synthetik besser ist, dass liegt an jedem selbst.

IN SCHICHTEN KLEIDEN

Die Lösung für dieses Wetterphänomen ist, sich in Schichten zu kleiden. Nicht ein dicker Wintermantel, sondern mehrere Schichten an Kleidung, die man leicht an und ausziehen kann. 


1. BASISSCHICHT


Diese liegt direkt auf der Haut, zumindest wird dies überall so erklärt und Merino oder Synthetik sollte hier benutzt werden um die Haut trocken zu halten. Persönlich liebe ich Wolle aber nicht direkt auf der Haut. Ich habe ein synthetisches Unterhemd mit Kragen (Uniqlo) welches superdünn ist und darüber ziehe ich mein Merino Hemd an. Das hat zwei Gründe, einmal wegen der Sonne, die Haut im Ausschnitt verbrennt so einfach und Neuseeland hat die höchste Hautkrebsrate der Welt. Zum Anderen bekomme ich im Moment ziemlich schnell einen steifen Nacken. Natürlich geht es auch ohne Kragen, dann habe ich einen Puff,  den kann man für verschiedene Situationen gebrauchen.



Buff



2. MITTELSCHICHT
ISOLIERUNG
Dies ist zur Isolierung, wenn es kalt wird. Ich liebe meinen Troyer. Doch Fleece ist unheimlich beliebt und es gibt gut geschnittene Jacken oder Pullover. Ich selbst habe zusätzlich eine Jacke, so dass ich alles einfach an- bzw. ausziehen kann. Angeblich soll Fleece die Weltmeere verschmutzen ansonsten sehe ich keine Argumente gegen Fleece. 

Troyer


3. AUSSENSCHICHT
SOFTSHELL
Ein Regenmantel aus Gore-Tex. Ich kenne noch den Ölmantel (Friesennerz) von der Nordsee und nachdem ich meine Gore-Tex Jacke gekauft habe, denke ich, dass ein Ölmantel länger haltbar ist und wesentlich billiger. Ausserdem wird das grelle Gelb hier oft von Fahrradfahrern getragen um besser sichtbar zu sein. Modisch vielleicht nicht so doll :). Sollte man eine Regenjacke nicht regelmäßig tragen tendiere ich zur Empfehlung eines Ölmantels, gerade für Familien. Anfangs haben wir die billigen 100¥  Plastik Jacken von Daiso genutzt. Ich habe meine Jacke zwei Nummern größer gekauft um genügend Platz für die verschiedenen Schichten zu haben. Regenschirme sind unpraktisch. Wir haben 8 Regenschirme von Japan mitgebracht :), die jetzt gut verpackt in Kisten liegen.

Hier gibt es ein Video und wundert Euch nicht, denn es ist über Camping oder im Freien unterwegs sein aber genau so wird sich auch im täglichen Leben in Neuseeland gekleidet. Es gibt natürlich Ausnahmen. Meine japanischen Mäntel habe ich alle gut verstaut, leider sind diese zu unpraktisch hier. 





Ich habe 259,- NZD für meine Gore-Tex Regenjacke bezahlt. Dies war ein Angebot. Eine Woche vorher hat diese noch 400,- NZD gekostet. Kathmandu!
89,- NZD f(Macpac) ür meinen Fleece. Die gibt es für ca. 40,- NZD in Angeboten.
34,- NZD für mein heattech Unterhemd von Uniqlo
Mein Troyer ist 20 oder 30 Jahre alt, keine Ahnung
200,- NZD Merino Pullover
99,- NZD Wanderschuhe von Macpac. Allerdings muss man diese nicht jeden Tag tragen :). Es geht auch mit normalen Schuhen oder ohne ...

Macpac ist auch eine gute Adresse und ist billiger wie Kathmandu. Bei google findet man etliche Geschäfte und kann super vergleichen. Gebt "outdoor clothing New Zealand" ein!.

Für die Beine gilt natürlich das Gleiche und vergesst nicht den täglichen Sonnenschutz. Wir benutzen SPF 70 und übertreiben nicht. Zusätzlich trage ich einen Hut und eine Freundin schickt mir einen japanischen Sonnenschutzhut fürs ganze Gesicht aber das bin ich und es muss nicht für jeden gelten :).


XOX
Martine