Richtig kleiden in Neuseeland!



Wir sind seit Mitte Juli in Neuseeland und fast jeder Tag hat vier Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Es gibt nicht den richtigen Wintermantel oder den richtigen Übergangsmantel in Neuseeland. Hier kleidet man sich für alle Jahreszeiten, in Schichten (layer), jeden Tag, jedenfalls in den vergangenen 5 Monaten war dies für uns der Fall. Unsere Bäume im Garten sind auch ganz durcheinander und lassen ihre Blätter das ganze Jahr über fallen. Meine Tips sind nur für den Alltag gedacht.

Vier Jahreszeiten (Japan)


Verwirrend ist es, wenn mitten im Winter (Juli) Leute im Einkaufszentrum oder beim Arzt barfuss auftauchen und man selbst in dicken Winterschuhen daneben steht. Entweder sind sie besonders abgehärtet oder haben kein Geld. Bisher bin ich noch nicht dahinter gekommen.

Morgens geht man aus dem Haus und es ist super kalt, Mittags ist Sommerhitze und Nachmittags wird es wieder kühl. Abends ist es wieder super kalt. Regen ist absolut unberechenbar. Wir setzen uns bei strahlendem Himmel ins Auto um in 10 Minuten am Strand zu sein und dort regnet es plötzlich. Dem Wetterbericht zuzuhören nützt wenig, die haben auch keine Ahnung, dass liegt wohl an den begrenzten Wetterstationen im Land. In Japan konnte man die Uhr danach stellen, wenn dort angesagt wurde, dass es um 16.00 Uhr in Shinjuku regnet, dann regnete es um Punkt 16.00 Uhr. 

Ich liebe Fashion und gehöre zu den Frauen die auch zum Barbecue in Stöckelschuhen auftauchen. Nun, dass hat sich in den letzten 5 Monaten geändert, leider. Wir spielen sogar mit dem Gedanken einem Wander Club beizutreten, da das Unterhaltungsprogramm in Christchurch etwas begrenzt ist um es vorsichtig auszudrücken. 

Meine Familie ist eine Stricker Familie. Wir haben Troyer für Seemänner und die deutsche Bundeswehr hergestellt. Mein Bruder ist Stricker! Niedlich oder? Daher tendiere ich mehr zu Naturfasern und althergebrachtes, es lässt sich darüber streiten, ob Wolle oder Synthetik besser ist, dass liegt an jedem selbst.

IN SCHICHTEN KLEIDEN

Die Lösung für dieses Wetterphänomen ist, sich in Schichten zu kleiden. Nicht ein dicker Wintermantel, sondern mehrere Schichten an Kleidung, die man leicht an und ausziehen kann. 


1. BASISSCHICHT


Diese liegt direkt auf der Haut, zumindest wird dies überall so erklärt und Merino oder Synthetik sollte hier benutzt werden um die Haut trocken zu halten. Persönlich liebe ich Wolle aber nicht direkt auf der Haut. Ich habe ein synthetisches Unterhemd mit Kragen (Uniqlo) welches superdünn ist und darüber ziehe ich mein Merino Hemd an. Das hat zwei Gründe, einmal wegen der Sonne, die Haut im Ausschnitt verbrennt so einfach und Neuseeland hat die höchste Hautkrebsrate der Welt. Zum Anderen bekomme ich im Moment ziemlich schnell einen steifen Nacken. Natürlich geht es auch ohne Kragen, dann habe ich einen Puff,  den kann man für verschiedene Situationen gebrauchen.



Buff



2. MITTELSCHICHT
ISOLIERUNG
Dies ist zur Isolierung, wenn es kalt wird. Ich liebe meinen Troyer. Doch Fleece ist unheimlich beliebt und es gibt gut geschnittene Jacken oder Pullover. Ich selbst habe zusätzlich eine Jacke, so dass ich alles einfach an- bzw. ausziehen kann. Angeblich soll Fleece die Weltmeere verschmutzen ansonsten sehe ich keine Argumente gegen Fleece. 

Troyer


3. AUSSENSCHICHT
SOFTSHELL
Ein Regenmantel aus Gore-Tex. Ich kenne noch den Ölmantel (Friesennerz) von der Nordsee und nachdem ich meine Gore-Tex Jacke gekauft habe, denke ich, dass ein Ölmantel länger haltbar ist und wesentlich billiger. Ausserdem wird das grelle Gelb hier oft von Fahrradfahrern getragen um besser sichtbar zu sein. Modisch vielleicht nicht so doll :). Sollte man eine Regenjacke nicht regelmäßig tragen tendiere ich zur Empfehlung eines Ölmantels, gerade für Familien. Anfangs haben wir die billigen 100¥  Plastik Jacken von Daiso genutzt. Ich habe meine Jacke zwei Nummern größer gekauft um genügend Platz für die verschiedenen Schichten zu haben. Regenschirme sind unpraktisch. Wir haben 8 Regenschirme von Japan mitgebracht :), die jetzt gut verpackt in Kisten liegen.

Hier gibt es ein Video und wundert Euch nicht, denn es ist über Camping oder im Freien unterwegs sein aber genau so wird sich auch im täglichen Leben in Neuseeland gekleidet. Es gibt natürlich Ausnahmen. Meine japanischen Mäntel habe ich alle gut verstaut, leider sind diese zu unpraktisch hier. 





Ich habe 259,- NZD für meine Gore-Tex Regenjacke bezahlt. Dies war ein Angebot. Eine Woche vorher hat diese noch 400,- NZD gekostet. Kathmandu!
89,- NZD f(Macpac) ür meinen Fleece. Die gibt es für ca. 40,- NZD in Angeboten.
34,- NZD für mein heattech Unterhemd von Uniqlo
Mein Troyer ist 20 oder 30 Jahre alt, keine Ahnung
200,- NZD Merino Pullover
99,- NZD Wanderschuhe von Macpac. Allerdings muss man diese nicht jeden Tag tragen :). Es geht auch mit normalen Schuhen oder ohne ...

Macpac ist auch eine gute Adresse und ist billiger wie Kathmandu. Bei google findet man etliche Geschäfte und kann super vergleichen. Gebt "outdoor clothing New Zealand" ein!.

Für die Beine gilt natürlich das Gleiche und vergesst nicht den täglichen Sonnenschutz. Wir benutzen SPF 70 und übertreiben nicht. Zusätzlich trage ich einen Hut und eine Freundin schickt mir einen japanischen Sonnenschutzhut fürs ganze Gesicht aber das bin ich und es muss nicht für jeden gelten :).


XOX
Martine


4 Kommentare:

Mami Made It hat gesagt…

Wow! Wieder mal hochinteressant :)
LG
Petra

Martina Takano hat gesagt…

Vielen Dank! Na, Du musst doch bestimmt viel wandern, dort wo Du wohnst?

Ma-chan hat gesagt…

Das mit der Hautkrebs rate wusste ich gar nicht ... also selbst wenns eigentlich "nur" ums kleiden geht sind deine texte trd ziemlich info haft :) *daumen nach oben* (<- Facebook syndrom breitet sich aus xD)

LG
Ma-chan

Martina Takano hat gesagt…

Ich auch nicht! Das erste was mir die Leute sagten war, dass die Sonne bösartig ist…. ich habe sie immer mit grossen Augen angeschaut und dachte das das wohl ein wenig übertrieben ist. Nein, ist es nicht ...