Schwangerschaft in Singapur, Tiger oder Ochse?




In alten Tagen war Singapur der Zufluchtsort für Seeräuber. Hier lebte Sandokan!

Singapur, ein Inselstaat, liegt an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel, von dieser getrennt durch die Johorstraße. Die Hauptinsel, ohne die ca. 58 weiteren kleinen Inseln, ist in etwa 60km lang und 40km breit, alles zusammen hat ungefähr die Größe von Hamburg lt. Wikipedia. Im Westen führt die Straße von Malakka an Singapur vorbei, die zwischen der malaiischen Halbinsel und der indonesischen Insel Sumatra liegt. Im Osten liegt das  südchinesische Meer. Im Süden die Straße von Singapur und natürlich Sentosa. Das Klima ist subtropisch und die Temperatur liegt im ganzen Jahr zwischen 23 und 32 Grad Celsius. In alten Tagen war Singapur der Zufluchtsort für Seeräuber. 

Und hier wohnten wir nun. Als ich damals in Singapur angekommen bin, dachte ich, dass wir nach zwei Jahren wieder in Deutschland sind. Pustekuchen! In Deutschland brachte ich die Brötchen nach Hause, mit einem monatlichen Gehalt von 5,000 DM. Das änderte sich abrupt. Meine bessere Hälfte durfte das von nun an besorgen. Schlappe - ich weiss nicht mehr genau - 2,000 SG$? Beide waren wir über 30 Jahre alt. Fünf Jahre Ehe und keine Kinder, das war nicht gewollt aber die Ärzte in Deutschland haben nach etlichen unangenehmen Tests festgestellt, dass mein Mann keine Kinder zeugen kann. Er im Gegenzug hat entschieden keine künstlichen Mittel in Anspruch zu nehmen um dies zu ändern. Adoption stand seiner Ansicht nach nicht zur Debatte. Das war eine sehr einseitige Entscheidung aber aus meiner Sicht empfand ich, dass er sowieso nicht reif war und ich noch Jahre Zeit habe seine Meinung zu ändern. Typisch Frau, die denkt, dass sie ihren Mann ändern kann.

HDB Malaische Familie, es geht ein bisschen farbenprächtiger zu.

Das Gehalt von meinem Göttergatten erlaubte uns wie Gott in Frankfurt zu wohnen, zusammen mit einer muslimischen malaiischen Familie in einem HDB Gebäude. Natürlich hatten wir einen Hund, einen Doberman, und der wohnte mit uns bei der malaiischen Familie. Dritter Stockwerk ohne Aufzug. Unser Vermieter sagte damals, ein Hund ist ok aber kein Doberman, wir haben ihm gesagt, es ist ein Mischling. Unser Raum hatte ein Badezimmer (Master Bed Room !!!) mit kalter Dusche. Ich konnte 1x am Tag für 2,50SG$ Essen gehen, plus 1 Toastbrot mit Marmelade zum Frühstück. Wir hatten keine Küche. Den Rest des Tages verbrachte ich damit mit meinem Hund spazieren zu gehen, ihm wichtige Kunststücke beizubringen wie sich totzustellen nach dem jemand "Peng" sagt und die Einheimischen zu beobachten wie sie Grashüpfer fangen, grillen und essen. Ausserdem las ich viel in alten deutschen Magazinen die sich irgendwie in unseren Raum verirrt hatten »Meine Geschichte«.

Afrodite

Eine Geschichte handelte von einer Frau, die unbedingt Kinder wollte. Dies war für mich natürlich ein wichtiger Erfahrungsbericht. Nun die Geschichte endete anders als ich dachte. Nachdem ihre Periode ausblieb, ging sie zum Arzt und freute sich insgeheim, denn sie wußte sie war schwanger. Nein, das war sie nicht. Sie hatte Krebs und von da an ging der Bericht nur noch bergab. Sehr depressive Erzählung, nicht zu empfehlen. 

Nun ja, fast zur gleichen Zeit blieb meine Periode aus. Ernsthaft?! Es war klar, ich hatte keine Affäre, ich hatte Sex aber er konnte keine Kinder zeugen. Schlussfolgerung: Ich hatte Krebs! Nun, ich wollte meinen Weggefährten nicht beunruhigen, er hatte so viel mit sich selbst zu tun, da er sich gerade einen Bart wachsen liess weil er von den Chinesen nicht ernst genug genommen wurde. Ausserdem musste er in jeder Versammlung stehen wegen seines Ranges (ganz unten weil er gerade angefangen hat). Sein Ego war sowieso schon auf dem Tiefpunkt. Wenn jetzt noch Frauchen in die ewigen Jagdgründe übergeht, wärs das gewesen für ihn.

       Im Warteraum des lokalen Arztes sassen Malaien, Inder, Chinesen & Leute, bei denen ich davon ausging sie sind Malaien aber sie waren Peranakan, wie auch immer. Im Gedanken war ich bereits bei meiner Beerdigung. Wahrscheinlich wird Schwiegervater sagen, »der Sarg ist zu teuer & die Überführung auch, beerdige sie in Singapur«, und meine Mutter, »ich kann nicht kommen wegen meiner Katzen« (die ein armselige Leben in einem Badezimmer fristen). Ach und da war noch meine Schwiegermutter, na die wird sich freuen. Meine Geschwister werden wieder nichts mitbekommen, »Was wann? Ehrlich, die Email habe ich nicht bekommen, nee Papa ist in Russland, den konnten wir sowieso nicht erreichen.« Nun es war klar ich musste nach Deutschland zurück. Nicht mal in Ruhe sterben konnte man ohne von der Familie komplett ignoriert zu werden und Kostenspar-Programme vorher durchzukauen. 

Endlich sass ich beim Arzt, erklärte ihm, dass ich Krebs habe weil ich meine Periode nicht bekomme.  Der war sprachlos! Eine halbe Stunde später sass ich wieder im Wartezimmer mit der Adresse eine Frauenarztes und Fremde gratulierten mir zur Schwangerschaft. Eine Malaien deutete auf ihren Bauch und sagte, »ein Mädchen, wenn du einen Junge bekommst, lass uns diese verloben«, und nein, dass habe ich nicht erfunden. Kinderhochzeiten.

Nun rief ich doch meine bessere Hälfte an, die ganze Sache war mir nicht geheuer, ich und Mutter, nun ja, er war sprachlos. Männer, sind so langsam im Denken! Wenn ich wirklich eine Affäre hätte, hätte ich bestimmt nicht ihn angerufen. Junge, Junge aber seine Mutti hat dann den totalen Hammer gebracht, »... und wer ist der Vater?«. Nun ja, ich habe mich dafür revanchiert. Als sie mich in Singapur besuchte (oder uns) sind wir zur Nachtsafari und in das Fledermaus-Gehege, natürlich habe ich ihr versichert, dass die nicht "frei" herumfliegen. Nun ja, wer lesen kann weiss, dass die Fledermäuse frei herumfliegen. Sie ist auf allen Vieren, kreischend, durch das Gehege ... bis zum anderen Ende. Sie ist eigentlich eine ganz nette, denkt bloss nicht nach bevor sie spricht. Strafe muss sein.

Gynäkologin

Als der Hausarzt mir die Adresse von meiner chinesischen Gynäkologin gab, sagte er mir, dass diese Englisch spricht. Das war das einzige Kriterium für meine Gynäkologin! Hätte ich gewußt was ich jetzt weiss, hätte ich eine 30 Seiten lange Liste gehabt aber wie es nunmal im Leben ist, hinterher ist man immer schlauer.

Natürlich sind wir zusammen zum ersten Termin. Das war nun etwas völlig unerwartet und wir hatten  uns vorher nie über Kinder oder Kinder kriegen Gedanken gemacht. OMG das arme Kind!

Die Untersuchung war genauso wie ich es mir in Deutschland vorstellte. Bluttest, Ultraschall und Artzgespräch. Der Geburtstermin wurde errechnet und, oh Schreck, der 23. Januar im folgenden Jahr. Die Ärztin hielt einen Moment inne, wiegte ihren Kopf von rechts nach lins und schaute besorgt. Offenbar musste sie uns etwas schreckliches mitteilen. Wir, platziert auf zwei Stühlen in ihrem Büro vor ihrem riesigen Schreibtisch, zumindest erinnere ich mich so daran, schauten wie zwei Rehe im Aufblendlich auf die Ärztin.  Dann sagte sie sehr selbstbewußt und als ob dies die normalste Frage der Welt ist;

»Wollt ihr das Kind früher bekommen?«

Stille, hatten wir das richtig verstanden? Nun für mich war dies die erste Schwangerschaft. Ist dies eine normale Frage, sollten die Kinder nicht bis zum Schluß im Bauch bleiben? Was hat unser Biologie Lehrer damals gesagt, oooh, kann mich nicht daran erinnern. Aber sind da nicht immer die Berichte von den Frühgeburten, Gott, Entscheidungen fällen ist nicht mein Ding. Wir schauten uns fragend an.

»Früher bekommen, wieso?«, im Gedanken dachte ich bereits wieder daran, dass ich an einer schrecklichen Krankheit leide und wir mussten deswegen das Kind früher bekommen.

Ich glaube ich konnte erkennen wie sie ihre Augen rollte. Wahrscheinlich dachte sie sich, diese Langnasen oder AngMo wieder, von nichts eine Ahnung.

»Nun ja, es ist Neujahr.«

Aaah dachte ich mir, jetzt verstehe ich, Silvester, die wollen alle am 31. Urlaub haben. Nein, macht keinen Sinn oder doch?

»Kein Problem, wir wollen das Baby nicht früher haben.«, sagten wir wie aus einem Mund.

Perplex starrte sie uns an.

»26.01. ist Chinesisches Neujahr und dann ist das Jahr des Tigers, es ist nicht so gut einen Tiger zu bekommen und vielleicht kommt es später.«

Wir waren sprachlos, wir waren bei einer Irren gelandet und wir sollten wir jetzt lebend aus diesem Raum raus kommen? Mitspielen! Also frage ich vorsichtig nach;

»Ahem, was ist jetzt für ein Jahr?«

»Das Jahr des Ochsen.« (Augenrollen!?)

»Ja also, ich denke so ein Tiger ist ok, was denkst du Liebling«, ich drehte mich zu meinen Mann um und schaute ihn mit flehenden Augen an, er soll mitspielen.

»Jooo, ein Tiger ist doch super, besser wie einen Ochsen«

Wir waren uns einig, dass Kind sollte nicht früher auf die Welt kommen. Unsere Frauenärztin sah es aber als ihre Pflicht an uns von diesem Vorsatz abzubringen und wir Langnasen wurden jetzt erstmal über die Ernsthaftigkeit dieser "unserer" Fehlentscheidung unterrichtet. Welcher wir mit Sicherheit in den nächsten 18 Jahren (und länger) bereuen werden.

»Ein Tiger Baby ist nicht gut. Es besteht die Gefahr, dass es ein Mörder wird. Auf gar keinen Fall soll man ein Tiger Baby bekommen, wenn man einen Ochsen haben kann. Die sind hart arbeitend und zuverlässig, sie sind zum Manager geboren.«

Nun wurde meine bessere Hälfte fuchtig und wild, er war sonst ein ganz ruhiger und fing ernsthaft an die Sache mit dem Tiger und dem Ochsen zu diskutieren. Who cares! Right? Nur weg hier.

»Na trotzdem nehme ich lieber einen Tiger statt einen Ochsen. Tiger sind stark, Jäger und die Ochsen sind die gejagten. Und Ochsen sind blöd.«

»Nein, sagte ich auf Deutsch zu ihm, nun mach sie doch nicht böse.«

Die Zwei stritten sich über das Für und Wieder und zum Schluß gab unsere Frauenärztin nach.

Wir planten für "worst case scenario" einen Tiger und eine Frühgeburt wurde nicht eingeleitet. Gut der Termin stand fest. Den Kostenvoranschlag erhielten wir auch gleich, schlappe 12,000 SG$, Thomson Medical Center, Komplikationen nicht eingerechnet. Eine Liste von den Sachen die ich von nun an nicht mehr machen durfte erhielt ich auch u.a. nicht nähen, Durian essen (was ist denn das?) und Fenster putzen. Ausserdem wollte meine Frauenärztin wissen ob ich "full oder half Breast feeding" machen wollte. Full war meine Antwort und sie rümpfte die Nase und sagte;

»Wie eine Kuh«

Da mein Singlisch nicht wirklich gut war, dachte ich mir ich habe mich verhört aber sie wiederholte es bei späteren Besuchen noch ein paarmal.

Wirklich nett!

Zwischendurch hatte ich sie wissen lassen, dass meine Mutter Probleme bei der Geburt hatte und zu schmal ist und das es bei mir ebenfalls der Fall sein könnte. Sie hat es weg gelacht, kein Problem. Die lütten Chinesinnen schaffen das auch.

Mein Mann rollte nur die Augen wegen meiner Frage.

»Du bist doch nicht schmaler als die Chinesen.«

»Man kann das vermessen.«, sagte ich hartnäckig.

Ich fragte sie wieder und sie schaute uns völlig verblüfft an und meinte, dass sie das machen wird. Es wurde nie gemacht.

15 Woche
Kurz danach musste ich 7 Tage im Bett liegen, ich durfte nicht einmal den Kopf heben oder zur Toilette gehen. Mein Mann kam nur Mittagszeit von Jurong nach Woodland nach Hause und sorgte dafür, dass ich etwas ass.

Besuch in der Krokodile Farm in Jurong

Hier war ich die Attraktion. Fast jeder hielt mich an und fragte warum ich hier sei? Um die Krokodile anzuschauen antwortete ich. Dann wird das Baby aber häßlich. 

Von da an schaute ich mir nur noch schöne Bilder an, man weiß ja nie.

Eigentlich wollte ich lieber nach Deutschland um dort mein Kind zu bekommen aber das stand wegen unserer miserablen Finanzen ausser Frage. 

Auch blieben wir bei der Ärztin. Sie schien ganz vernünftig (abgesehen mit ihrer Obsession für Sternzeichen) und wurde uns von allen Seiten empfohlen. Was ich damals noch nicht wußte, es gibt nie etwas negatives von irgend jemanden zu hören. ,,,,,

5ter Monat

Ich kaufte mir ein wundervolles Buch von Mothercare und konnte dort jede Woche der Schwangerschaft eintragen und es wurde beschrieben wie das Baby sich in Woche 1, 2 und.... entwickelt. Jeden Tag habe ich alles was ich bemerkte eingetragen. Das Buch liegt jetzt leider in Neuseeland, sonst könnte ich noch ewig weiter schreiben. 

XO'X
Martine

16.09. um 13.00 Yabusame in Kamakura



Dieses Wochenende ist Tsurugaoka Hachimangu und dieses Fest geht drei Tage (vom 14. bis zum 16.9.2017). Hier ist die Link. This is an english link.


Ausserdem gibt es eine Grillen Freilassung Zeremonie. Wer in Japan ist sollte sich dies nicht entgehen lassen, ca. 1.5 Std. von Tokio. Die Sicherheitsleute sind an diesem Schrein sehr viel strenger als anderswo, Fotos von Betenden ist nicht erlaubt. Anderswo ist es eigentlich ok, gerade dann wenn die eigene Familie fotografiert wird, hier nicht. Ausserdem kommen Massen zu diesem Schrein. Am Besten mit dem Zug kommen, nicht mit dem Auto, die Parkplätze sind teuer und schwer zu finden. Die Strasse die von der Autobahn nach Kamakura geht ist eng und natürlich gibt es einen Stau. 

Wer unbedingt mit dem Auto kommen möchte, könnte Zushi, Exit Nr. 6 vom Yoko Yoko nehmen und an der Zushi Station parken. Nach der Abfahrt nicht Zushi, sondern Kamakura (links) fahren. Eine Gebühr von 100 ¥ muss bezahlt werden und danach bis zur großen Kreuzung und rechts abbiegen. Karte ist unten. Danach mit dem Zug eine Station nach Kamakura fahren. Zushi kostet der
ganze Tag 2,400 Yen zum Parken. In den Hinterstrassen findet man für 1,200 Yen Parkmöglichkeiten. Leider zeigt die Karte meine Erklärung nicht richtig. Im Anschluß ein Screenshot.





Und wer das alles lieber auf japanisch lesen möchte, hier:


XOX
Martine

Mit dem Wasserflugzeug über Onomichi, Hiroshima Präfektur

Mit dem Wasserflugzeug über Onomichi


JAPAN (LIJ) Hiroshima ist eine Hafenstadt auf der Hauptinsel Honchu und liegt in der gleichnamigen Präfektur. Für Japan Besucher ist diese Stadt faßt immer ein wichtiger Stop auf einer Rundreise durch Japan. Statt mit der Shinkansen ging es in diesem Jahr von Tokio aus mit der Fähre nach Tokushima, Auto ordentlich unter Deck verstaut. Diese Tour über Nacht war unglaublich entspannt. Die Kabinen sind natürlich typisch japanische Kabinen, Schuhe ausziehen am Eingang und Futon, allerdings zwei Kojen an der Wand zum Ausklappen. Hier geht es zur Info "Fähren in Japan":  http://www.japan-guide.com/e/e2355_01.html

Fähre von Tokio nach Tokushima
Der einzige Nachteil bei der Fähre ist, dass das Essen aus dem Automaten kommt. Es ist also ratsam sich Bentos mitzunehmen. Es ging am Abend um 19.00 Uhr los und am nächsten Tag um die Mittagszeit Ankunft im Hafen Tokushima.

Onomichi ist mit dem Auto von Hiroshima aus in ca. 1.5 Stunden erreichbar und mein Vorschlag ist,  die "muss man gesehen haben Tour (Hiroshima)" mit etwas ungewöhnlichen zu vermischen. Dieser Rundflug ist etwas besonderes in Japan und nicht ganz alltäglich. Auf diesem Rundflug entdeckt man die sehr tropische Seite Japans und dieses Erlebnis eröffnet noch einen Einblick in die unendliche Vielfältigkeit Japans.

Mir hat der Rundflug so gut gefallen und hier das Video vom Rundflug. Das Video habe ich auf youtube schneller laufen lassen, so dass der über 1 stündige Flug in knapp 3 Minuten abläuft. In Setting, rechts unten im Fenster kann dies langsamer eingestellt werden. Im Anschluss ein paar Bilder und die Adresse wo es los geht. Pro Person kostet es ca. ¥30,000,-. Die Flugroute ist auf dem Screen Shot vom iPhone und ist von den Wetterverhältnissen abhängig.







https://setouchi-seaplanes.com






Ich hoffe dies war eine interessante Empfehlung für die nächste Japan Reise.

XOX
Martine

Miura Halbinsel & Ein Wanderer der ein Buch mitschleppt, dass er nicht lesen kann!

Sajimanooka

Letzte Woche gab es den ersten Taifun dieser Saison, den ich wirklich genossen habe, nach den langen super heißen Sommertagen. Am darauf folgenden Wochenende, an einem bewölkten Sonntag, gab es kein Halten mehr, endlich raus in die Natur. Normalerweise reicht es sich in den Schatten zu setzen und in wenigen Sekunden ist alles klatschnaß durch geschwitzt. Unsere Klimaanlage schafft es kaum die Hitze zu bewältigen. Nur im Schlafzimmer meistert die Klimaanlage es den wesentlich kleineren Raum angenehm zu kühlen.

Auf der Miura Halbinsel gibt es sehr viel Natur und viele Strände. Ein Traum der nur 1 Stunde von Tokio entfernt ist. Kamakura liegt auch auf der Miura Halbinsel. Kamakura kennt wohl jeder der schon einmal in Japan war, auch die Strände rund um Kamakura herum sind berühmt für ihre wunderschönen Sommer Feuerwerke (Hanabi). Der Rest dieser Halbinsel ist wohl eher den Amerikanern bekannt. Die haben eine Militärbasis in Yokosuka, Touristen verirren sich nur selten nach Yokosuka. Das kann sich natürlich für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 radikal ändern.

Eine ganz verrückte Geschichte ist uns bei diesem Ausflug passiert. Kaum zu glauben aber dazu später. Wir haben uns entschlossen den etwas kleineren Berg 241m Ogusu zu besteigen. Es gibt drei Startpunkte. Der erste Startpunkt ist in der Nähe eines Tante Emma Laden, hier in Japan auf der Miura Halbinsel, ist das der Keikyu Store, von dort geht es zuerst durch das Dörfchen auf einer geteerten Straße in den Wald hoch. Bis zum letzten Haus darf noch mit dem Auto gefahren werden. Dieses Dörfchen gehört zu Yokosuka ist aber auf der West Seite der Halbinsel, nächster Ort ist Akiya.  Durch den Wald geht es bis zur Spitze hoch auf dieser geteerten aber abgenutzten Straße.

Wir sind von Akiya aus gestartet, dort geht es runter in das Bachbett und über Steppsteine entlang des  Baches hoch auf den Berg. 3.5 km lang soll die Route sein. An den Wochenenden sind viele Japaner mit ihren Kindern dort und fangen Kaulquappen und andere interessante Tiere. Es wird nicht langweilig. Wer sich nicht sicher ist über diese Steppsteine zu gehen sollte die geteerte Straße von Keikyu Laden nehmen oder vielleicht über Hayama, die Route ist nur 2.5 km lang aber ich habe keine Ahnung was für Wanderkonditionen dort sind.



Dies ist die Karte um den Berg zu besteigen.







Sieht toll aus oder?

Nun unterwegs sind wir auf einen alten Japaner gestossen, langer weisser Bart, schneeweisse Haare, erinnert ein wenig an Konfuzius (OMG) allerdings mit Nordic Walking Sticks. Der gute Mann hält an, spricht nur Japanisch und holt seine Kamera raus, eine Leica. Natürlich sage ich; »wow toll eine deutsche Kamera«. Er drückt die Kamera meinen Mann in die Hand und sagt, dass er ein Foto von mir und ihm haben möchte. Dann holt er ein Buch aus seinem Rucksack »Der Wolf und die Hündin« und fragt mich worum es in diesem Buch geht. Er kann kein Deutsch. Ich lese die Zusammenfassung und erkläre es ihm und danach verabschieden wir uns und gehen unserer Wege. Ein Wanderer der ein Buch mitschleppt, dass er nicht lesen kann.



Oben auf der Bergspitze treffen wir einen anderen Japaner der ganz begeistert von den europäischen Bergsteigern erzählt und er hat den Mount Blanc bestiegen. Vor zwei Wochen hat mein Sohn den Piz Buin bestiegen und hat vor den Mount Blanc zu besteigen. Zufälle gibt es, die gibt es nicht.

Dies war ein ganz gemütlicher Berg, allerdings brauchten wir 3 Stunden zur Bergspitze, nicht 1, da es doch sehr rutschig war nachdem Taifun. Von der anderen Seite aus ist es wesentlich schneller aber auf einer geteerten Straße ist nicht jedermanns Sache.

Hier ein paar Bilder von der Bergspitze, leider sehr bewölkt aber beide Seiten der Halbinsel sind sichtbar. Super schön!




XOX!

Martine

Zigeunerleben Neuseeland/Japan 2017



Zigeunerleben
Neuseeland/Japan 2017


Zigeunerleben
Neuseeland/Japan 2017

Da bin ich wieder und falle gleich mit der Tür in das Haus, ja es gibt auch neue Reiseberichte aber vielleicht schreibe ich erstmal über mein turbulentes Leben. Mein letzter Post ist bereits über ein Jahr her und zwischendurch hat sich viel ergeben. Zur Zeit führe ich ein Zigeunerleben. Ich wohne wieder in Japan aber fliege alle zwei Monate nach Neuseeland. Wir haben immer noch ein Haus in Christchurch gemietet, mein jüngster Sohn, stolze 17 Jahre alt, wird Ende 2017 die High School abschliessen. Er genießt die sturmfreie Bude. Unser Residence Visa gilt noch aber er darf nicht mehr das Land verlassen weil das Visa neu beantragt werden müsste. Solange er im Land bleibt, darf er zur Schule gehen und sogar arbeiten. Ich selbst bin im letzten Jahr ernsthaft erkrankt (erst Sepsis und dann Rückenprobleme) und habe mich entschlossen Ende Januar diesen Jahres nach Japan zu gehen und hier wieder ein Visa zu beantragen. Natürlich bin ich mit einem Japaner verheiratet aber als wir in 2013 das Land verlassen haben, wurde meine Zeiyu Karte zerschnitten. Wir mussten also alles neu beantragen, nun habe ich das gleiche Problem wie all die anderen deutschen Ehefrauen, ich habe ein geb (von geborene im Reisepass) in meinem neuen Namen in Japan. Das wird wegfallen durch die neu eingeführten Reisepässe und ich werde diesen bald beantragen. 

Neuseeland rühmt sich, dass alle Krankenversichert sind, ich habe bereits ganz am Anfang einen Post darüber geschrieben. Ja, wir sind Krankenversichert aber die Versorgung ist wirklich nicht so doll. Japan ist meiner Meinung nach 10x besser aber wie es so ist, die Japaner finden Japan besser und die Neuseeländer finden Neuseeland besser. Meine Sepsis ist Gott sei Dank sofort erkannt worden und ich hatte eine super Ärztin die aus Belgien stammt, also keine Beschwerde hier aber wenn es zu meinen Rückenschmerzen kommt, total planlos und ich bin ein Profi wenn es zu Rückenschmerzen kommt, da ich damit ewig zu tun habe. Na ja, alles paletti.

Ich bin ein wenig “out of touch” mit Social Media und Blogging. Zur Zeit fotografiere ich gerne und poste zu Twitter und Instagram. Facebook war oder ist ein Hit mit der älteren Generation aber die Teenager sind alle auf Instagram und SnapChat und da ich gerne sehe was meine Jungs so machen, bin ich seit geraumer Zeit auf Instagram und seit ein paar Wochen poste ich regelmäßig. Hier auf meinem Blog werde ich versuchen monatliche Updates zu schreiben aber wenn ihr tägliche Updates haben wollt oder auch nur wöchentliche, dann schaut doch mal bei Twitter oder Instagram rein. Mit SnapChat habe ich mich noch nicht so richtig angefreundet. Facebook ist irgendwie langweilig geworden und ich nutze FB nur um mit meinen Freunden von rund um den Globus in Kontakt zu bleiben. Was ist euer Lieblings Social Media Channel?

Ende November werde ich auf jeden Fall in Neuseeland sein und unser Haus “einpacken" und verschiffen. Auto bleibt da und Hundi kommt wieder mit nach Japan. In Japan habe ich mir wieder einen kleinen Reh-Pincher zugelegt. Der macht doch sehr viel Freude, wenn ich den ganzen Tag Zuhause bin. 





Mein Großer, falls ihr euch erinnert, ist seit 1.5 Jahren in Deutschland und ich glaube es gefällt ihm aber was er vermisst - ihr glaubt es nicht - es gibt keine ordentlichen Tüten-Suppen in Deutschland und ich soll ihm japanische Fertigsuppen schicken. Ich als Deutsche habe mir gedacht »die schmecken doch ganz toll in Deutschland«. Fand ich niedlich als er mich darum bat. Auch hat er 15kg Reis letzte Woche mit nach Deutschland genommen. Generation Z! Es gibt Miso Suppen die erst gefroren wurden und dann getrocknet und die schmecken super.

15kg Reis - mit ANA könnt ihr 2x20kg mitnehmen


Costco Miso Trockensuppen



Eine kleine Geschichte muss ich erzählen. Als ich im letzten Jahr, ich glaube es war Oktober, nach Japan kam, hat mich mein Mann zu einem Hochzeits-Empfang mitgenommen. Kollegen haben geheiratet und die ganze Firma wurde zu dieser Rezeption eingeladen. Da es sich um eine ausländische Firma handelt und viele Ausländer dort arbeiten, hat mein Mann mich mitnehmen können. Stolz hat er mich allen vorgestellt. Dann kamen wir zu einer Gruppe und hier fängt die verrückte Geschichte an, alles normal bis dahin aber dann, ohne Vorwarnung, trifft man auf die  viel beschriebenen durch geknallten Japaner über die in der Zeitung berichtet wird und wir uns manchmal wundern. Also die Gruppe bestand aus drei Leuten, mein Mann erklärte mir später, der eine wurde an dem Tag gefeuert (ja - wieso kommt der?), der andere arbeitete schon seit einer Woche nicht mehr für die Firma (Was? - wieso kommt der?) und die andere, eine häßliche Ziege, arbeitet immer noch für die Firma aber legt sich mit jedem an und keiner (der noch für die Firma arbeitet) wollte sich mit ihr abgeben, sagt doch zu mir; »Dein Mann schläft mit vielen Frauen hier”«

Meine Reaktion? Nun ja, ihr kennt meinen Mann nicht aber wenn ihr ihn kennen würdet, wäre klar, dass das nicht stimmt. Ich habe gelacht! Es gibt Menschen die gibt es nicht! Die Dame wußte ganz genau, dass wir eine Fernbeziehung führen. 

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Cheers
Martina

Fernbeziehung


Fernbeziehung!

Es ist Winter in Neuseeland, arktische Kälte strömt durch die Ritzen unseres nicht isolierten Holzhauses. Altmodische Holzöfen heizen viele Wohnzimmer in Christchurch. Je nach Wetterlage wird diese Umweltverschmutzung während der Winter Monate (Windstille) verschlimmert. Hagley Park erscheint in einem Smok der gespenstisch wirkt, gerade am Abend zur Kamin Haupt-Feuer-Zeit. Juli ist der kälteste Monat im Jahr. Gewöhnlich versuchen viele in der kalten Jahreszeit, generell in den zwei-wöchigen Winter Ferien in wärmere Gefilde zu verreisen. Alle Haustier Unterkünfte sind bereits ein halbes Jahr vorher ausgebucht und Christchurch wirkt verlassen. Wer kann fliegt auf die Nord-Halbkugel aber auch Flüge nach Australien, Fidschi oder Rarotonga sind beliebt. Für meinen jüngsten Sohn und mich geht es nach Japan, denn dort lebt mein Mann seit Oktober 2015. 

Ein turbulentes Jahr liegt hinter uns. Nach zweijährigem Aufenthalt in Neuseeland wurde der Vertrag von meinem Mann verlängert. Die spezielle Anforderung IPENZ Ingenieur zu sein wurde von ihm erfüllt und es stand einer Arbeitsverlängerung nichts mehr in dem Weg. 

Für meinen ältesten Sohn war das Jahr 2015 das letzte Jahr in Neuseeland. Er nutzte es um so gut wie jedes Wochenende Segelfliegen zu gehen und im Dezember hat er endlich seinen Pilotenschein in der Tasche. Das letzte High School Jahr ist die 13te Klasse um den NCEA Level 3 zu bekommen. Diese Schule ist eine reine Jungenschule und neben Rugby gibt es noch allerlei anderer Sportarten, u.a. Fußball, auch als Weichling`s Sportart bekannt. Seit Januar 2016 lebt er in Deutschland und verfolgt weiter seinen Traum einmal Pilot einer großen Fluggesellschaft zu werden. Jede Wolkenformation kann er beim Namen nennen, doch Gemüsesorten werden als “irgendwas Grünes oder gelbes” definiert. Wäsche aufhängen ist auch nicht seine Stärke aber mit dem Segelflugzeug auf 7,600 m mit Thermik aufzusteigen ist ein Leichtes. Sein neues Lieblingshobby ist es Aktien via “Best Brokers” zu handeln und dazu wurde ich ebenfalls eingeladen. Jetzt habe ich auch ein neues Hobby.

Im November letzten Jahres kam mein Gatte schlecht gelaunt nach Hause. Er erzählte mir, dass sein Boss, der kein Ingenieur ist, ihm ein paar Papiere zur Unterschrift auf den Schreibtisch gelegt hat. Nach näheren Betrachten der Dokumente weigerte mein Mann sich diese zu unterschreiben. Seiner Meinung nach waren diese Dokumente schlampig aufgesetzt oder schlichtweg falsch. Als qualifizierter IPENZ Ingenieur konnte er von nun an gewisse Dokumente unterschreiben.

Bis dato hatte dies ein Ingenieur Beratungsbüro unterschrieben. Um Kosten zu sparen sollte dies von nun an von meinem Mann erledigt werden. Er investigierte das vergangene Jahr und fand insgesamt 15 Dokumente die “angeblich” ähnliche Fehler aufweisen. Daraufhin erklärte er seinem Boss, der als nicht-Ingenieur, evtl. dies so nicht einschätzen kann, dass dies untragbar ist.

Von dem Tag an wurde er nie wieder damit beauftragt diese Dokumente zu prüfen oder zu unterschreiben. Das Ingenieur Beratungsbüro  unterschrieb diese von nun an wieder.

Sechs Monate Jahr später bewarb er sich für einen neuen Job in Japan. Gesagt getan und im Oktober 2015 reiste er nach Japan ab. Zur Zeit der Bewerbung hofften wir, dass unser kleiner Sohn einen Platz an einer Internationalen Schule in Japan bekommen kann. Daraus wurde leider nichts, entweder waren alle Schulen bereits ausgebucht oder es wurden unmögliche Forderungen gestellt, die natürlich mit super hohen Schulgebühren kamen. Seine Freunde (& Freundin) waren in Neuseeland und er war sehr glücklich über diesen Ausgang. Die Deutsche Schule in Tokyo Yokohama kam für ihn auch nicht mehr in Frage. 

2 Jahre und 1 Monat werden wir eine Fernbeziehung führen. Die ersten 10 Monate sind schon rum. Von Oktober bis Dezember waren meine beiden Söhne mit mir in Neuseeland, doch seit Januar lebt mein Großer in Deutschland. Für uns alle ist dies eine enorme Umstellung. Seit letzten Jahr haben wir uns im Dezember, Januar, Mai und nun im Juli getroffen. Ein seltsames Gefühl, jedes Treffen ist wie ein neues kennenlernen. Die chaotische Mischung dieser zwei Kulturen ist sehr anstrengend. Wenn immer wir nach Japan zurück kehrten veränderte sich das Benehmen meines Mannes. Von locker zu spießig. Das liegt wohl an der Arbeitskultur in Japan. Eifersüchteleien gibt es natürlich auch, allerdings mehr von meiner Seite. Er scheint sich seiner sehr sicher zu sein :).

Jetzt ist es Sommer in Japan und seit zwei Wochen besitzen wir ein schönes Haus am Meer. Nun ja, den Blick auf das Meer gibt es nur von einem Zimmer aber immer hin. I love it!

Martine



Shirakawa, Japan



Shirakawa, Japan (martinemler) habe ich im Dezember 2014 mit meinem Mann besucht. Wir reisten mit dem Zug von Kyoto an und stiegen in Kanazawa aus. Danach ging es weiter mit dem Auto. Auf der Landkarte unten ist die Route mit dem Auto aufgezeigt.

Shirakawa, Japan (martinemler)    I visited Shirakawa in December 2014 with my husband. We took the train from Kyoto to Kanazawa and travelled the final stage of our trip with the car. The map shows only the car route from Kyoto to Shirakawa.




Die Bahnfahrt war nicht so atemberaubend. Es ging an endlosen Wohngebieten vorbei. Interessant waren die Einzelheiten in den vorbeifliegenden Häusern näher zu begutachten. Wie die Wäsche rausgehängt wird oder wie eng die Parkplätze geschnitten waren. Immer wieder schaute ich auf meine Mann der neben mir sass. Er fühlte sich pudelwohl. Das Erste was er machte als wir uns in den Zug setzten, er zog die Schuhe aus. Seine Socken sind Zehensocken. Leider gibt es die nur selten  in einer Farbe, er besass Zehensocken in grau/weiss geringelt :). Auf dieser Strecke fährt keine Shinkansen und Häppchen/Bierchen gibt es auch nicht. Seit gestern fährt die Shinkansen von Tokio nach Kanazawa  (seit dem 14. März 2015). Wir aber kamen von Kyoto.

The train ride was not that exciting. Endless residential areas flew past the window. Some details about daily life were interesting to see. How the laundry dried or how small the carports were. All the time I watched my husband who sat beside me and how comfortable he was. First thing after sitting down was taking off his shoes. He wore toe-socks. Unfortunately those are seldom uni coloured, his are white/grey striped :). On this train route no Shinkansen is operating and no o-bento/beverage service. Well, since the 14th of March 2015 the Shinkansen is operating between Tokyo and Kanazawa but we came from Kyoto. 

In Kanazawa sind wir direkt in den Bus umgestiegen um zum Flughafen zu kommen. Dort sollten wir unser Mietauto abholen. Es war bitterkalt als wir mit dem Zug in Kanazawa ankamen und für mich zu kalt um an der Bushaltestelle zu warten. Im Konvini gab es heißen Kaffee und dort wollte ich warten. Nach japanischen Anstand Verhalten konnte ich aber die Koffer nicht mit in den Konvini nehmen. Mein Mann brachte die Koffer an die Bushaltestelle und lies sie dort stehen, damit wir in Ruhe unseren Kaffee im Konvini trinken konnte. Das machte mich total nervös aber Japan ist sicher und mein Mann hatte volles Vertrauen darin, dass niemand die Koffer wegnimmt. Innerlich (!) schüttelte ich meinen Kopf.

In Kanazawa we had to take the bus to the airport. Our rental car company was located at the airport. It was bitter cold when we arrived and to cold for me to wait at the bus stop. I wanted to get a coffee at the Konvini but it was not allowed to take my luggage with me, well it was not prohibited but it was Japanese common sense not to bring it into the shop. My husband left our luggage at the bus stop, so we could drink a hot coffee at the konvini. This made me nervous and I still cannot get used to the idea that nobody will take the luggage. Japan is safe and my husband knows it. Nobody will take our suitcases. But my inner voice or mind said NO!

Er hatte sich einen Prius bestellt, himmelblau! Hier sprach niemand Englisch.

He ordered a Prius, skylue! Nobody spoke English.

Die Kanazawa Autobahn ging zwar am Meer entlang aber hohe Zäune versperren die Aussicht.  Es regnete und die dominierende Farbe vom Vormittag war grau. Später bogen wir Richtung Osten ab und die Autobahn führte durch viele Tunnel in die Berge. Der Regen verwandelte sich in Schnee und die Welt war mit einem weissen Teppich bedeckt. Wir waren in einer der schneereichsten Region der Welt angekommen Gifu/Toyama Präfektur. 

The Kanazawa Highway goes along the seaside but high fences blocking the view. It was raining and the color grey dominated for the whole morning. We turned soon to the East in the direction to Shirakawa through many tunnels and into the mountains. Rain turned into snow and the world was covered under a white thick blanket.  We arrived in the one of the richest snow region in the world Gifu/Toyama Prefecture. 

Ich fragte mich immer wieder, wie die Straßen schneefrei gehalten werden. Die Antwort: "Mit heißem Quellwasser". Diese zwei Fotos stammen aus Echigo-Yuzawa, ich kann mich an diese Bewässerung aber nicht in Shirakawa erinnern. Ich habe viele Mini Bagger gesehen, die Schnee wegschaufelten!

I am curious on how Japan clears their streets from snow. In Europe we use lots of salt. Well, the answer is: "with hot spring water". These two photographs are taken in Echigo-Yuzawa. However I cannot remember seeing them in Shirakawa but I saw lots of tiny excavators. 





warmes Quellwasser befreit die Strassen von Schnee

warmes Quellwasser befreit die Strassen von Schnee

SHIRAKAWA - Ryokan "Bunroku Gassho-Zukuri"

Wir kamen gegen Nachmittag in Shirakawa an. Es ist auch bekannt als Shirakawa-go und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Zuerst mussten wir unsere Unterkunft finden und die lag in einer Nebenstrasse mit viel Schnee.

We arrived in the afternoon in Shirakawa, also known as Shirakawa-go and it belongs to the UNESCO World Heritage. First things first, we needed to find our accommodation and this one was located in a backstreet.

Shiragawa ist berühmt für Häuser die im Architekturstil der Gasshō Zukuri gebaut werden,  übersetzt heisst das: "Stil der zum Gebet gefalteten Hände". So hieß auch unsere Ryokan:

Shirakawa is famous for the architecture style Gasshō Zukuri.  It means "praying hands", that was also the name of our Ryokan.


Bunroku Gasshō Zukuri

Als wir in unserer Ryokan (traditionelles japanisches Hotel) ankamen und die Anmeldung abgeschlossen war, führte uns die Hausmutter zu unserem winzigen Raum. Es war so kalt in dem Zimmer, dass wir unseren Atem sehen konnten. Für einen Moment setzten wir uns an den japanischen Wintertisch, die Kotatsu und wärmten uns auf. Unsere Füße wurden warm aber unsere Nasen waren rot. Als wir die Shoji Türen öffneten hingen die Eiszapfen vor dem Fenster und ein kleiner Teich lag malerisch im Garten hinter dem Haus. Der kleine Öl-Ofen im Zimmer hilft gegen die Kälte aber wahrscheinlich wären wir in der Nacht vom Kohlenmonoxid-Ausstoß erstickt. Auf dem Ofen stand auch eine Warnung, dass wir diesen nicht in der Nacht laufen lassen dürfen (auf japanisch).

After our arrival at the Ryokan (japanese traditional hotel) and check-in the host, a woman, showed us our tiny room. It was so cold, we could see our breath. For a while we try to warm up at the japanese winter table (Kotatsu). Our feets got warm but our noses were still red from the cold. When opening our shoji doors we saw icicle in front of the window and a beautiful small pond in the backyard. A small oil furnace helps to get the room warm but we might die of Carbon monoxide poisoning during night. There was a warning sign on the furnace in Japanese that we were not allowed to run the oil furnace during night. 

Unser Raum in der Ryokan! Our room!

Trotzdem genoss ich jede Minute dieses Kultur-Schocks. Dies ist nicht die erste Ryokan in der ich übernachte. Doch dies ist wohl die authentischste in der ich jemals war. Abgesehen von den super modernen Toiletten! In unserem alten Haus in Yokohama gab es ebenfalls Shoji Türen und wenig Isolierung aber es war nie so kalt, dass wir Eiszapfen vor dem Fenster hängen hatten. Dafür hatten wir aber Heizdecken im Bett. In Neuseeland werden diese Heizdecken ebenfalls auf der Südinsel benutzt.  Nicht aber in der Ryokan in Shirakawa. Wir mussten unsere Futons nach dem Abendessen ausbreiten und hatten eine extra Wolldecke für die Nacht. Es war so kalt, unglaublich das wir trotzdem schliefen. Ich hatte Angst, dass meine Nasenspitze abfror :). Morgens wurden wir von der Hausmutter zum Gemeinschaftsfrühstück geweckt. Auch Abends aßen alle Gäste zusammen. Hier ein  Bild von Frühstück und Abendessen, es schmeckte hervorragend:

Still I enjoyed every minute of this culture shock. This is not my first time staying in a Ryokan but the most authentic one, if I ignore the super modern toilets. In our old house in Yokohama we had also shoji doors and the insulation wasn't existing and we had never icicles in front of our window. We had electric blankets instead. In New Zealand it is the same story, at least on the South Island. Well, this wasn't the case in Shirakawa, we got an extra wollen blanket for the night. I cannot describe how cold it was and we slept, I was afraid that my nose tip will freeze off :). Every morning the host will wake up all guests to have a joint breakfast. Even at night we had a joint dinner. I took a  photo of breakfast and dinner and it tasted delicious:




Das Schöne an dieser Erfahrung war, dass mein Mann zu mir sagte, dass diese Ryokan ihn an die Ryokan erinnerte, die seine Eltern hatten als er ein kleiner Junge war. Jedes Jahr wurden mehr Zimmer angebaut. Das Haus verlängerte sich jedes Jahr und der Weg vom Eingang zu dem Zimmer meines Mannes verlängerte sich ebenfalls jedes Jahr, da er sein Zimmer am Ende des Hauses lag.

This great experience reminded my husband of his childhood. His parents owned a Ryokan just like this one. Every year they would attach a new room or two to the house. So each year his room would be the last room and the way from the entrance to his room would be longer. 

Das Dörfchen liegt am Shirakawa Fluss, übersetzt heisst das weißer Fluss und im Frühjahr dürfte die Gischt den Fluss tatsächlich weiss erscheinen lassen. Frostig sieht er auf jeden Fall aus.

The village is situated at the Shirakawa river, well it means white river and I believe in Spring the spume will turn the river white. It looks frosty already!



Wie immer habe ich zu viele Bilder gemacht und auch diesmal in einer Diashow zusammengefasst.

Like always, I took to many photos and summarised them into a slideshow.




ARCHITEKTURSTIL - ZUM GEBET GEFALTETE HÄNDE / GASSHŌ-ZUKURI
ARCHITECTURE STYLE - PRAYING HANDS / GASSHŌ-ZUKURI

Hier ein paar meiner Lieblingsfotos. Auf diesen sind die Häuser besonders schön. Meistens bestehen diese Gebäude aus ein oder zwei Stockwerken. Es gibt aber auch drei Stockwerke. Durch die Bauweise und der Kombination der Strohabdeckung halten die Häuser den schweren Schneefällen in der Region stand. Die Dächer sind bis zu 60º steil, dass trägt auch dazu bei, dass der Schnee einfacher heruntergleitet, wenn es die Witterungsbedingungen zulassen. Diese Strohabdeckung erinnern an die Reet-Dächer von Norddeutschland.

Following a few of my favourite photos of those houses. Usually there are one or two storey buildings. Some have three storeys. The combination of the specific construction and thatching allows the houses to withstand the elements and shed the weight of the region's heavy snowfalls in winter. The roofs are up to 60º steep, which helps the snow to slide down if the weather conditions are suitable. The thatching roof reminds me of North Germany.











SEIDENRAUPENZUCHT UND SALPETERPRODUKTION
SILK AND GUNPOWDER PRODUCTION

Die oberen Räume oder Stockwerke der Häuser wurden gewöhnlich für die Seidenraupenzucht verwendet. Im Erdgeschoss oder Parterre wurde Salpeter hergestellt. Die Blätter der Maulbeerbäume wurden für die Seidenraupenzucht benötigt und ebenfalls zur Herstellung von Japan Papier benötigt und dieses wurden auch in den Gebäuden gelagert. 

The upper floors were reserved for silk farming. The ground floor was used for gunpowder production. The leaves of mulberries were used for the silk farming and to produce japanese paper. Those leaves were also stored in this buildings.

Seiden-Produktion / silk production

Dachstuhl / third floor






Dies sind die unteren Räume und das Bild mit der Feuerstelle erinnert an unseren Frühstücksraum in der Ryokan in der wir übernachteten.

This shows the ground floor. The fire place reminds me of our ryokan's breakfast room. 

Erdgeschoss / ground floor




Und zum Schluss ein süßes Bild aus dem Andenkenladen. Hier werden Puppenhäuser im Format dieser Gasshō-Zukuri verkauft.

The last photo shows a doll house size gasshō-zukuri. I spotted this in the souvenir shop.



Wir hatten eine schöne Zeit in Shirakawa und mein Mann hat vieles an die Vergangenheit erinnert. Gerne wäre ich länger geblieben aber da mein Mann alles wunderschön strategisch geplant hatte waren wir ganze zwei Tage in Shirakawa und es ging weiter mit dem Auto und dann mit dem Flugzeug nach Tokio. Davon hatte ich in einem vorherigen Betrag bereits berichtet. Park Hyatt Hotel Tokyo!

We had a great time in Shirakawa and my husband reminded a lot of things about the past. I would have loved to stay a little bit longer but this trip was planned by my husband and it is a real Japanese planning. Therefore we stayed only two days in Shirakawa. Germans like to stay at least for a week :). We drove back to Kanazawa and took a plane to Tokyo. In a previous post I talked about the Park Hyatt Hotel in Tokyo!






XOX
Martine